mpMRT der Prostata

Bei der multiparametrischen Magnetresonanztomographie (mpMRT) der Prostata handelt es sich um ein neuartiges und evidenzbasiertes Verfahren. Mit dieser sensitiven Bildgebung ist es nachweislich möglich, den Tumor auch im frühen Stadium zu detektieren, seine Ausdehnung und seine Aggressivität zu bestimmen und somit eine individuelle Therapie zu ermöglichen. Dieses Verfahren arbeitet ohne Bestrahlung, sondern mit Magnetfeldern. Die Untersuchung wird ohne Endorektalspule durchgeführt und ist für Sie schmerzfrei.

Wann ist die Untersuchung sinnvoll

  • Zur zielgerichteten Gewebeentnahme der Prostata durch Fusionsbiopsie (MRT und Ultraschall)
  • Bei erhöhten PSA-Werten vor der systematischen Prostatabiopsie zur Bestimmung der exakten Lokalisation karzinomsuspekter Befunde
  • Bei anhaltend erhöhten PSA-Werten trotz negativer (ev. bereits mehrfacher) Biopsie, da mit der mpMRT auch versteckte, bzw. schwer zugängliche Tumoren nachgewiesen werden
  • Bei Risikopatienten mit erhöhter familiärer Belastung bzw. als Vorsorge
  • Bei aktiver Überwachung grenzwertig auffälliger Herde (active surveillance)

Vorbereitung

Falls bei Ihnen bereits eine Prostata-Biopsie durchgeführt wurde, ist eine mpMRT frühesten nach 2-3 Monaten  sinnvoll. Vor der Untersuchung sollten Harnblase und Rektum entleert werden. Bringen Sie bitte zum Untersuchungstermin mögliche Vorbefunde, sowie PSA-Werte mit.

Ablauf der schmerzfreien mpMRT

In unserer Praxis verzichten wir bewusst auf die oft unangenehm empfundene Endorektalspule. Sie liegen bequem auf dem Rücken. Die Untersuchung dauert ca. 30 Minuten. Während der Untersuchung wird ein gängiges, sehr gut verträgliches MRT-Kontrastmittel verabreicht. Die mpMRT besteht aus mehreren sich ergänzenden Untersuchungsparametern in einer Sitzung kombiniert, die die Tumorbiologie berücksichtigen. Sie bietet eine deutlich höhere diagnostische Sicherheit bei der Karzinom-Erkennung der Prostata.

Prostata-MRT statt Biopsie

Eine Prostata-MRT (mpMRT der Prostata) könnte vielen Männern mit erhöhtem PSA-Wert oder anderen Verdachtsmomenten eine schmerzhafte und riskante Stanzbiopsie der Prostata ersparen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Validierungsstudie in der britischen Fachzeitschrift „The Lancet“ (2017; doi: 10.1016/S0140-6736(16)32401-1). Ein Artikel auf aerzteblatt.de berichtet ausführlich darüber.

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